Hallo Bali! Als zweites Land nach Singapur auf unserer Weltreise hält die Insel der tausend Tempel einige Überraschungen für uns bereit, im Positiven wie im Negativen. Dieser Beitrag ist vollgepackt mit unseren persönlichen Erfahrungen aus vier Wochen Bali Rundreise, völlig ungeschminkt und ohne Schmeicheleien. Am Ende des Beitrags wirst du für dich die Frage beantworten können, ob Bali dein ideales Reiseziel ist oder nicht. Sei gespannt auf diese Inhalte:
- Unsere Bali Reiseroute für 4 Wochen
- Top Sehenswürdigkeiten und Highlights auf Bali
- Was uns an Bali nicht gefallen hat
- Und vieles mehr!
1. Bali Reiseroute für 4 Wochen
Während unserer Reise über die Insel der Götter schlagen wir unsere Zelte an drei Orten auf und erkunden von dort aus die Umgebung:
Nach Ankunft am Flughafen in Denpasar fahren wir zunächst in den Süden der Insel nach Pecatu (hier befindet sich auch Uluwatu). Dort verbringen wir einige Tage am Strand bevor wir anschließend ins Landesinnere nach Ubud aufbrechen. Ubud nutzen wir als Ausgangsort für Ausflüge ins Umland. Den letzten Stop unserer Bali Rundreise legen wir auf Nusa Lembongan ein, eine kleine Insel im Südosten Balis.
2. Ankunft am Chaos-Flughafen Ngurah Rai International Airport in Denpasar
Ohne zu übertreiben: Der internationale Flughafen in Denpasar ist eine Katastrophe. Unser Tipp: Sobald dein Flieger gelandet ist, renn los zum Visumschalter und danach direkt zum line up für den Immigrationscheck in der gleichen Halle. Wir sind nicht gerannt und haben bei unserer Ankunft auf Bali für diese beiden Schritte insgesamt drei Stunden gebraucht. Warum? Die Halle ist voll von Menschen aber die Counter sind nur spärlich besetzt. Teilweise hat in unserer Warteschlange kein einziger Schalter geöffnet. Als wir endlich durch sind und unser Gepäck einsammeln wollen, steht dieses schon beim Büro für Fundsachen.
Nächster Schritt: Zoll. Hier füllen wir ein Formular aus, in dem wir bestätigen, dass wir keine unerlaubten Dinge einführen. Bei der Abgabe haben wir Glück: vier Menschen vor uns müssen in die zufällige Zollkontrolle nach rechts. Wir dürfen weiter gehen, links lang.
Mittlerweile haben wir auch schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil unser Taxifahrer, den wir bereits aus Deutschland gebucht haben, seit Stunden auf uns am Ausgang wartet. Wir erkennen ihn am Namensschild, dass er bereit hält. „Always like this.“ sagt er verständnisvoll („So ist es hier immer“). Endlich kann es los gehen zu unserer ersten Unterkunft in Pecatu.
3. Pecatu – Der Süden Balis: Mehr Schein als Sein?
Nach dem vorherigen Singapur-Citytrip ist unser Plan im Süden Balis: Chillen am Strand und Cocktails zum Frühstück. 😉 Im Vorfeld unserer Balireise hatten wir nämlich gelesen, dass hier die besten Strände auf ganz Bali zu finden sein sollten. Unsere Erwartungen liegen also schon im Vorfeld der Weltreise sehr hoch und vielleicht ist das genau der Fehler. Wir kennen bereits Traumstrände aus Thailand und den Philippinen und erwarten ein ähnliches Bild auf Bali. Doch leider werden wir enttäuscht.
Natürlich müssen wir dazu sagen, dass wir im Süden Balis nicht jeden Strand gesehen haben, lediglich fünf Stück. Und zwar:
- Bingin Beach und Cemongkak Beach
- Uluwatu Beach
- Melasti Beach und
- Nyang Nyang Beach
Fast alle dieser Stände sind ringsum zugebaut mit Hotels, Bars und Restaurants. Es gibt hier kaum Pflanzen und erstrecht keine Palmen (was mich, Isa, besonders traurig macht 🙈), dafür steile Felsklippen, die auch hübsch anzusehen sind, die aber zum Großteil mit den bereits erwähnten Restaurants und Hotels zugebaut sind.
Aber gehen wir die Strände der Reihe nach durch:
3.1 Bingin Beach und Cemongkak Beach
Der Bingin Beach ist der erste Strand, den wir auf Bali besuchen. Er befindet sich von unserer Unterkunft aus in einer Laufnähe von 20 Minuten. Am Strand angekommen, folgen wir zunächst einer steilen Steintreppe die Felswand zwischen Restaurants und Bars hindurch nach unten. Unten angekommen suchen wir uns ein schönes Plätzchen und genießen von unseren Badetüchern aus die Aussicht auf das lange vermisste Meer.
Wie oben bereits erwähnt, vermissen wir allerdings etwas Grün, weshalb uns der Bingin Beach auch nach zweimaligem Besuch einfach nicht so richtig umhaut. Sehr gut schmeckt uns das Essen bei Kelly’s Warung, der mit einem traditionellen Warung aber so gar nichts zu tun hat.
Vom Bingin Beach aus kannst du bei Ebbe einfach zum Nachbarstrand Cemongkak Beach rüber laufen. Hier gibt es keine Bars oder Cafés, einfach nur den Strand und dich.
3.2 Uluwatu Beach
Den Uluwatu Beach sehen wir von oben mit einem Cocktail in der Hand bei Sonnenuntergang von der Single Fin Bar aus. Hier lassen wir mal so richtig die Sau raus, denken mal nicht an unser monatliches Weltreisebudget, in das Singapur bereits ein größeres Loch gerissen hat und genehmigen uns ein paar Drinks und eine Pizza. Wir bekommen nicht mal mit, wie einem anderen Bargast das Handy von einem Affen geklaut wird und ein mutiger Kellner es wieder zurück erobert. Davon erzählt uns später ein Urlauber-Pärchen aus Berlin, das alles auf Video hat.
Ein wirklich schöner Abend, lässt man die Rechnung mal außer Acht. Alkohol kostet hier in den meisten Restaurants nämlich mindestens so viel wie in Deutschland.
3.3 Melasti Beach
Der Melasti Beach hat sich über die Jahre scheinbar stark verändert. Jedenfalls schauen wir uns vorab Youtube Videos und Bilder an und freuen uns auf einen grünen, naturbelassenen Strand, von dem bei unserer Ankunft leider nichts mehr übrig ist. Das meiste Grün ist weg, dafür gibt es jetzt eine direkte Zufahrtstraße zum Strand, viele Warungs und Hotels.
Für den Melasti Beach ist eine Eintrittsgebühr von 10.000 IDR pro Person zu entrichten, was circa 0,70€ entspricht.
3.4 Nyang Nyang Beach – der schönste Strand im Süden Balis
Um den Nyang Nyang Beach zu erreichen, gilt es zunächst vom Parkplatz aus eine steile geteerte Straße hinunter zu gehen bzw. zu fahren (Roller sind erlaubt, Autos nicht). Auf dem Weg nach unten fragen wir uns, wie wir diesen Berg am Ende jemals wieder hoch kommen sollen und sind später positiv überrascht: in nur 12 Minuten schaffen wir den Rückweg.
Unten angekommen freuen wir uns riesig über die Naturbelassenheit des Nyang Nyang Beach. Keine Bars und Restaurants, lediglich eine kleine Strandhütte mit kühlen Getränken und eine Toilette (Benutzung für ca. 30 Cent) gibt es. Außer uns sind kaum andere Menschen hier und die paar, die da sind, verlaufen sich am langen Sandstrand.
Wir schießen Bilder, entspannen im Sand, trinken ein kühles Radler in der kleinen Hütte. Prost – so haben wir uns das vorgestellt.
Auch hier beginnen allerdings bereits die Bauarbeiten und wir befürchten, dass der Nyang Nyang Beach in ein paar Jahren genauso zugebaut sein wird, wie seine Kollegen. Deshalb unsere Empfehlung: komm besser schnell her, wenn du den Strand in seinem ursprünglichen Zustand erleben möchtest. Außerdem solltest du vorab die Flut- und Ebbezeiten prüfen, falls du dich gerne in die Wellen stürzen möchtest.
3.5 Uluwatu Tempel (Pura Luhur Uluwatu)
Neben Faulenzen am Strand gibt es im Süden Balis auch noch etwas Kultuprogramm für uns: wir besuchen den Uluwatu Tempel Pura Luhur. Es handelt sich hierbei um einen hinduistischen Tempel, der direkt an einer steilen Felsklippe erbaut wurde. Der Anblick ist wirklich traumhaft. Schade nur, dass wir ihn nicht ganz in Ruhe genießen können, denn am Uluwatu Tempel tummelt sich ein Haufen frecher kleiner Affen. Die haarigen Kollegen sind schlau, denn sie haben folgendes gelernt: Wenn ich einem Menschen die Sonnenbrille (oder Ähnliches) klaue, bekomme ich eventuell Essen zum Austausch. Wer kein Essen für den Tauschhandel anzubieten hat, hat leider Pech, denn der sieht seine Sonnenbrille nicht wieder.
Auch wir geraten ins Visier der kleinen Diebe: Ein Affe setzt zum Sprung an mit dem Versuch, Bennys Brille zu klauen. Glücklicherweise haben wir einen Guide dabei, der vorbereitet ist und den vermeintlichen Dieb mit einer Steinschleuder (ohne Stein) in die Flucht schlägt.
Der Uluwatu Tempel ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wer nicht allzu viel Angst hat vor den haarigen Freunden, kann sich auch die 100.000IDR für den Guide sparen. Wir sind am Ende froh, die knapp 7€ investiert zu haben. Der Eintritt für den Tempel kostet 50.000IDR pro Person, etwas mehr als 3€.
3.6 Fazit: Pecatu ist für uns nicht der perfekte Start auf Bali
Insgesamt gestaltet sich der Start in unserem zweiten Weltreiseland im Süden Balis für uns leider nicht so entspannt, wie erhofft. Dafür gibt es einige Gründe:
- Wir können kein Roller fahren: Auch wenn man es über Google Maps anders vermutet, die Strecken in Pecatu sind relativ weit und nicht besonders schön zu laufen. An vielen Straßen gibt es keinen Gehweg, sodass wir die kurzen Strecken direkt an der Straße gehen, zusammen mit allen anderen Verkehrsteilnehmern. Generell geht das gut aber es ist auch kein entspannter Spaziergang. Für weitere Strecken sind wir auf Taxis angewiesen. Ein Hoch auf Grab und Gojek, die uns das Verhandeln mit den „normalen“ Taxifahrern ersparen. Wir beneiden die ganzen Rollerfahrer, die für wenig Geld (ca. 7€ pro Tag) komplett flexibel die Gegend für sich erkunden und den chaotischen Straßenverkehr mit Bravur meistern.
- Alles voller Hunde: Es ist keine Übertreibung, Pecatu ist voll von Hunden. Die meisten von ihnen sind nicht erzogen, sodass sie die vorbeilaufenden Spaziergänger aka. uns auch gerne mal anknurren und/oder anbellen. Noch einen Pluspunkt für die Rollerfahrer, die davon nicht viel mitbekommen bzw. schnell weg sind.
- Unsere Unterkunft liegt nicht direkt am Strand – was zu den o. g. Einschränkungen führt.
- Zu hohe Erwartungshaltung an die Strände: Wie bereits erwähnt, haben wir durch die ganzen Bilder und Beiträge auf Instagram und Co. beinahe paradiesische Zustände erwartet, wie z. B. in Thailand oder auf den Philippinen. Diese haben wir im Süden Balis leider nicht gefunden. Abgesehen vom Optischen kommt hinzu, dass die Strände, die wir besucht haben, keine Badestrände sind. Der Wellengang ist dafür einfach zu stark. Zuletzt gibt es viele Felsen im Wasser, weshalb wir froh sind, unsere Wasserschuhe dabei zu haben. Vielleicht waren wir einfach an den falschen Stränden.
- Wir empfinden die Cafés und Restaurants als extrem teuer (teuer für Weltreisende mit fixem monatlichen Budget, nicht für Urlauber): Als wir in Pecatu ankommen, freuen wir uns darauf, die indonesische Küche auszuprobieren. Allerdings finden wir auf den ersten Blick kaum lokale Restaurants (sog. Warungs), sondern überteuerte westliche Cafés, Bars und Restaurants mit Preisen, denen nicht viel zu Deutschland fehlt. Für unser monatliches Weltreisebudget ein absoluter Graus. Auch hier gehen unsere Erwartungshaltung und die Realität auseinander. Vielleicht waren wir auch hier einfach nicht an den richtigen Orten.
Das muss absolut nicht heißen, dass es dir genauso ergeht, wenn du in den Süden Balis reist. Für uns hat es leider einfach nicht so richtig gut gepasst.
Next stop: Ubud!
4. Ubud – das spirituelle Zentrum von Bali?
Ubud ist bekannt als das spirituelle Zentrum von Bali. Auf der einzigen Hauptstraße, die durch das Dorf führt, ist davon nicht allzu viel zu spüren. Auf einen Touristen kommen gefühlt zehn Verkäufer, Taxifahrer und Restauranttürsteher. Eine Reaktion, die wir uns in Ubud bereits nach kurzer angewöhnen: „No, thank you.“, lächeln, weiter gehen. Wir verbringen zwei Wochen in Ubud und sind irgendwann tatsächlich sehr angestrengt davon, ständig angesprochen zu werden. Denn auch der zehnte Taxifahrer versucht es nochmal, obwohl seine Kollegen bereits kein Glück hatten.
Dann erzählt uns unsere Gastgeberin im Homestay davon, wie sich die letzten zwei Jahre Corona auf Bali und die Menschen dort ausgewirkt haben. Wie der Massentourismus, von dem viele Arbeiter abhängig waren, mit einem Mal weg brach und die Menschen keine Arbeit mehr hatten. Staatliche Unterstützung gab es nur für einen Teil der Bevölkerung und der Rest hat versucht, sich irgendwie über Wasser zu halten. Auch die nette Frau aus unserem Homestay musste sich etwas ausdenken und hat zwischenzeitlich u. a. Gebäck an Nachbarn verkauft, um irgendwie an Geld zu kommen. Jetzt, da die Touristen langsam nach Bali zurück kehren, wittern viele ihre Chance und kommen aus dem Umland wieder in die Tourismuszentren in der Hoffnung auf Einkommen.
Dies ändert unseren Blickwinkel.
In und vor allem um Ubud gibt es einiges zu erleben. Hier einige unserer Highlights:
4.1 Reisfeld-Wanderungen zu Fuß um Ubud
In nur wenigen Gehminuten erreichen wir von Ubuds Hauptstraße aus zwei bezaubernde Wanderwege durch die Reisfelder und Wälder um Ubud, die wir sehr empfehlen:
- Sari Organik Walk (das Sari Organik Café gibt es leider nicht mehr, der Weg lohnt sich trotzdem) und
- Kajeng Rice Field Walk
Wir laufen durch saftig grüne Reisfelder, stoppen hier und da, um Fotos zu machen oder um uns einen erfrischenden Smoothie zu genehmigen. Zum ersten Mal haben wir das Gefühl, Bali richtig zu spüren. Gestört werden wir lediglich durch die Motorräder, die sich auch hier durch die schmalsten Gassen winden.
Der Sari Organik Walk ist ein gediegener Spaziergang zwischen Reisfeldern, wohingegen der Kajeng Rice Field Walk circa ab der Hälfte durch den Dschungel führt und etwas abenteuerlicher ist, aber dennoch wunderschön. Der Trick besteht darin, nicht umzukehren, wenn man den Eindruck hat, es geht nach dem Kajeng Reisfeld nicht mehr weiter. Einfach dem Fluss folgen und nach wenigen Minuten eröffnet sich ein „Weg“ durch den Dschungel (Mückenspray nicht vergessen!), der schließlich in den Sari Organik Walk mündet. Für beide Spaziergänge kannst du jeweils gemütliche zwei bis drei Stunden Zeit einplanen oder auch einen Rundweg daraus machen. Dann am besten den Kajeng Rice Field Walk hinauf und den Sari Organik Walk wieder runter laufen.
Ein dritter Spazierweg, der ebenfalls direkt von Ubud aus zu Fuß erreichbar ist, ist der Campuhan Ridge Walk, der auf fast allen Blogs als absolutes Highlight hervorgehoben wird. Hier werden wir leider enttäuscht, weil der Weg, jedenfalls als wir dort sind, nicht gepflegt ist. So laufen wir auf einem Grat, der rechts und links von uns komplett mit Pflanzen zugewachsen ist und bei dem wir kaum eine Chance auf Aussicht haben. Allein die Drohne zeigt uns, welch eine coole Aussicht wir theoretisch hätten. Aus diesem Grund können wir den Campuhan Ridge Walk leider nicht empfehlen solange das Gebüsch nicht wieder gestutzt ist, weil der Weg ohne Aussicht aus unserer Sicht leider nicht viel zu bieten hat.
4.2 Wanderung durch die Tegallalang Reisterrassen
Ein absolutes Highlight unserer Balireise ist die Wanderung durch die Tegallalang Reisterrassen. Von Ubud aus sind diese in circa 25 Fahrminuten erreichbar. Mit Grab zahlen wir für die Taxifahrt hin und zurück insgesamt 82.000IDR, umgerechnet circa 5,50€.
Achtung Kostenfallen:
- Es gibt unterschiedliche Eingänge zu den Tegallalang Reisterrassen. Der normale Eintritt beträgt 20.000IDR pro Person (ca. 1,30€). Als wir ein zweites Mal dort sind, nehmen wir aus Versehen den Eingang über das Uma Ceking Resto and Swing, wo wir 40.000 IDR pro Person für den Zutritt zu einem „speziellen“ Bereich der Reisterrassen zahlen, den wir uns lieber gespart hätten.
- Auch die Swings (Schaukeln), die an den Eingängen zu den Reisterrassen angeboten werden, kosten mittlerweile 200.000 IDR pro Person (13€). Vor Corona lag dieser anscheinend um ein Vielfaches darunter.
- Achtung vor den netten Omis und Opis, die dir anbieten, Fotos mit ihrem Reisbauern-Equipment zu machen. Sobald die Fotos geschossen sind, halten sie die Hand auf. Wir machen den Spaß trotzdem einmal mit und haben am Ende richtig lustige Fotos und einer älteren Reisbauerin und ihrem Ehemann etwas Gutes getan und ihnen gleichzeitig ein paar Lacher beschert. Sie finden uns in der Kluft nämlich genauso zum Schießen.
Jedenfalls gibt es richtig schöne Wanderwege durch die Tegallalang Reisterrassen. Einfach irgendwo starten und drauf los laufen. Zum Teil sind die Wege sogar mit einem „Trekking“ ausgeschildert (gerne auch mal „Treking“, „Trecking“ oder „Tracking“). Beim ersten Mal sind wir im Rahmen einer Tagestour dort, wovon wir dir auf jeden Fall abraten, da bei solchen Touren feste Zeitslots vergeben werden und du nur einen Bruchteil der Reisterrassen siehst. Beim zweiten Mal wandern wir gut drei Stunden durch die Reisterrassen und lieben es.
4.3 Pura Tanah Lot – der Meerestempel
Auf dem Weg von Pecatu nach Ubud halten wir am Pura Tanah Lot, einem Tempel, der Mitten ins Meer gebaut wurde. Leider ist bei unserem Besuch das Wetter stürmisch, sodass die meisten Attraktionen auf dem Tempelgelände gesperrt sind. Auch zum Tempel rüber laufen dürfen wir nicht. Trotzdem ist der Tanah Lot Tempel auch bei schlechtem Wetter einen Besuch wert. Wir beobachten eine Weile, wie gewaltige Wellen ununterbrochen und mit aller Kraft gegen die Klippen des Tempels schlagen. Sehr beeindruckend.
Der Eintrittspreis für den Tanah Lot Tempel auf Bali beträgt 50.000IDR (ca. 3,40€) pro Person plus 25.000IDR (ca. 1,70€) für’s Parken.
4.4 Pura Tirta Empul – Die heilige Quelle
Der Tirta Empul Tempel ist bekannt für sein heiliges Quellwasser und sein Gelände besteht aus einer Badestruktur. Balinesische Hindus kommen hierher, um sich von ihren Sünden rein zu waschen. Der Reihe nach gehen die Gläubigen von Fontäne zu Fontäne, sprechen ihre Gebete und waschen sich mit dem heiligen Wasser. Das Quellwasser sollte übrigens aus gesundheitlichen Gründen besser nicht getrunken werden.
4.5 Tempel Pura Gunung Kawi
Der Gunung Kawi Tempel wurde im 11. Jahrhundert erbaut und beinhaltet zehn in den Felsen gemeißelte Schreine. Die gesamte Tempelanlage ist von Dschungel umgeben und einfach wunderschön. Absolute Empfehlung.
Der Eintritt zum Tempelgelände kostet 50.000IDR pro Person, was ungefähr 3,40€ entspricht. Vor dem Tempeleingang lauern ein Haufen verkaufswütige Frauen, die mit allen Mitteln versuchen, den Vorbeilaufenden Sarongs anzudrehen. „Ohne die kommt ihr nicht in den Tempel!“. Sie stellen sich uns sogar in den Weg und halten uns am Arm fest. So eine aggressive Verkaufstaktik erleben wir zum ersten Mal. Und am Ende ist alles nur Taktik: Direkt am Tempeleingang leihen wir kostenlos Sarongs aus. Es gibt sogar eine kostenlose Toilette (leider ist sie nicht besonders sauber).
4.6 Sunrise Trekking Mount Batur – ein unvergessliches Erlebnis
Unser Wecker klingelt um 1:50 Uhr morgens, denn um 2:30 Uhr werden wir zur Sonnenaufgangswanderung auf den Vulkan Batur abgeholt. Mit Taschenlampen ausgerüstet stapfen wir zusammen mit unserem Guide und vielen vielen anderen den steilen Berg hinauf. Kalkuliert ist die Wanderung für 2 bis 3 Stunden und wir verstehen bald, warum. Je näher wir dem Gipfel kommen, desto mehr staut sich die Menschenkarawane den Berg hinauf, bis wir nach jedem zweiten Schritt anhalten müssen. Langsam werden wir nervös, ob wir es rechtzeitig nach oben schaffen.
Aber wir schaffen es! Und erleben an diesem Tag den bisher schönsten Sonnenaufgang unseres Lebens.
4.7 Jatiluwih Reisterrassen
Etwas weiter nördlich von Ubud liegen die größten Reisterrassen Balis, deren Bewässerungssystem zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Anbaufläche ist enorm. Durch die Reisterrassen gibt es viele Wanderwege mit unterschiedlicher Länge. Leider haben wir Pech mit dem Wetter, sodass wir hier nicht gebührend viel Zeit verbringen. Für einen Eintrittspreis von 40.000IDR (2,70€) pro Person plus 5.000IDR (0,30€) Parkgebühr sind wir dabei.
4.8 Tegenungan Wasserfall
Und hier ist der, der Alibi-Wasserfall in unserer Liste 😆 Bali ist bekannt für seine Wasserfälle. Da wir aber tatsächlich nie die „Wasserfall-Verrückten“ waren, besuchen wir nicht allzu viele davon. Auf Bali schauen wir uns den Tegenungan Wasserfall an, der uns ganz gut gefällt. Einziger Nachteil: Es kann hier ziemlich voll werden. Solltest du Wasserfälle lieben und den Tegenungan Wasserfall auf Bali besuchen wollen, solltest du besser früh dort sein.
4.9 Fazit: Ubud ist für uns der perfekte Ausgangpunkt für Ausflüge ins Umland
Die Gegend um Ubud gefällt uns sehr gut. Vor allem das Spazieren durch die Reisfelder und -Terrassen hat es uns angetan. Ubud an sich ist vollgepackt mit teuren Cafés, Restaurants und Verkäufern. Teilweise fühlen wir uns eher wie ein wandelnder Geldbeutel und nicht wirklich „zugehörig“ (überall, wo wir hin gehen, werden wir gefragt, ob wir nicht gerne etwas Geld ausgeben möchten). Auch wenn wir Verständnis dafür haben, dass die Menschen insbesondere nach den letzten beiden Corona-Jahren darauf angewiesen sind, können wir den leichten Anflug von Genervtheit nicht immer weg schieben. Sobald wir die Hauptstraße verlassen, bessert es sich etwas.
Blendet man das aus, findet man sich in einem hübschen kleinen Ort mit vielen wunderschönen Gebäuden und Tempelanlagen wieder. Auch die teuren Cafés haben zwischendurch ihren Reiz, einerseits weil es hier tollen Matcha Latte gibt und andererseits, weil es sich hier super entspannen und arbeiten lässt.
Hinzu kommt, dass es sich in Ubud sehr günstig und gut wohnen lässt. Wir empfehlen Ubud absolut als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region.
5. Nusa Lembongan
Lembongan ist eine hübsche kleine Insel („Nusa“ bedeutet „Insel“ auf deutsch) im Südosten von Bali. Hier verbringen wir eine Woche mit Abhängen am Strand, Schnorcheln und einem Trip zu den Nachbarinseln Nusa Penida und Nusa Ceningan.
5.1 Mushroom Bay – unser Strand-Liebling
Mushroom Bay wird zu unserem Lieblingsstrand auf ganz Bali. Er ist leer, wir können endlich im Meer baden, es gibt einige Strandbars und Restaurants (natürlich ebenfalls teuer) aber trotzdem noch viel Grün. Die vielen Boote, die in der Bucht ankern, stören uns nicht besonders. Solltest du deinen Aufenthalt auf Nusa Lembongan planen, empfehlen wir dir auf jeden Fall eine Unterkunft in Laufnähe zum Mushroom Bay zu buchen und von dort aus alle Aktivitäten zu planen.
5.2 Devil’s Tears
Mit gewaltiger Kraft schlagen die Wellen gegen die raue Felsküste der Insel Lembongan. Ein tolles Schauspiel, das man sich stundenlang ansehen kann. Es ist aber auch mit Vorsicht zu genießen, denn die Wellen haben schon das ein oder andere Opfer gefordert beim Versuch ein möglichst cooles Foto zu schießen…
5.3 Schnorcheln mit Mantas – wenn sie Lust dazu haben
Juhu – die erste Schnorcheltour unserer Weltreise steht an! Und dann auch noch mit besonderem Highlight: Schnorcheln mit Manta Rochen. Als wir mit dem kleinen Boot und circa zehn weiteren Personen auf das Meer hinaus fahren, macht uns der Wellengang aber doch etwas nervös. Gut, dass wir keine Zeit für’s Frühstück hatten.
Am zweiten und dritten Schnorchelspot ist dann alles gut und wir erhaschen einen leider sehr kurzen Blick auf unsere erste Meeresschildkröte. Mal ganz abgesehen von den vielen vielen bunten Fischen, die sich neugierig um uns tummeln.
Für den Schnorchelausflug zahlen wir 175.000IDR pro Person, circa 12€. Die Preise variieren allerdings je nach „Kontaktperson“.
5.4 Ausflug zu den Nachbarinseln Penida und Ceningan
„Was, ihr wollt nach Nusa Ceningan laufen?!“ Unser Hotelbesitzer fällt aus allen Wolken. Zu Fuß dauert es circa eine Stunde von unserer Unterkunft zur Blue Lagoon auf Ceningan. Für die Balinesen eine zu Fuß nicht überwindbare Strecke aber für uns ein netter Ausflug mit reichlich Bewegung. Allein die vielen Hunde machen mich (Isa) mal wieder etwas nervös. An der Blue Lagoon angekommen, genießen wir die Aussicht auf das türkisblaue Wasser und beobachten wie Schildkröten immer wieder ihren Kopf zum Luftschnappen aus den Wellen strecken.
Nach Nusa Penida machen wir eine Tagestour und klappern zusammen mit ein paar anderen Touris die bekanntesten Sehenswürdigkeiten ab. Wer bei wackeligen Autofahrten gerne mal Magenprobleme bekommt, sollte vor der Tour auf jeden Fall etwas prophylaktisch dagegen einnehmen. Man fährt relativ weite Strecken, wird kräftig durchgeschüttelt und es gibt unzählige Kurven.
5.5 Fazit
Die Woche auf Nusa Lembongan gefällt uns wirklich gut. Die Insel ist klein und grün und irgendwie gemütlich. Wir genießen die direkte Nähe zum Mushroom Bay und können endlich am Strand relaxen, so wie wir es uns anfänglich von Pecatu erhofft haben. Einziger Nachteil: Auf Inseln zahlt man immer „Inselpreise“. Alles muss importiert werden und die Einheimischen haben es leichter, sich mit Touristenpreisen abzustimmen, die auch nicht mehr groß verhandelbar sind. Sprich: Vieles ist teurer als auf dem „Festland“ bzw. die große Schwesterinsel nebenan.
Falls du unschlüssig bist, auf welcher der drei Inseln (Lembongan, Ceningan oder Penida) du deine Zelte aufschlagen sollst, empfehlen wir auf jeden Fall Nusa Lembongan in direkter Nähe zum Mushroom Bay. Dort hat es uns mit Abstand am besten gefallen.
6. Fazit vier Wochen Bali – ein Wechselbad der Gefühle
Wie du sicherlich gemerkt hast, können wir von Bali nicht nur schwärmen. Als zweiten Stop auf unserer Weltreise kommen wir mit zu vielen zu hohen Erwartungen nach Bali, die teilweise unerfüllt bleiben. Dies führt dazu, dass wir einen eher holprigen Start auf der Insel der Götter erleben und wirklich einige Tage brauchen, um mit Bali „warm zu werden“. Wir verlassen Bali aber dennoch mit einem guten Gefühl und sind froh über die vielen tollen Dinge, die wir erlebt und gesehen haben: wunderschöne Tempel und saftig grüne Reisterrassen, die wir so schnell sicher nicht vergessen werden. Und genau dafür können wir Bali auch wirklich empfehlen, ebenfalls für alle Surfer, denn das kann man hier ausgezeichnet. Bist du allerdings auf der Suche nach den absoluten Traumstränden und möchtest zwischen dem Sonnenbaden auch mal im Meer baden, dann können wir Bali nicht empfehlen.
Ob wir nochmal nach Bali zurückkehren werden, wissen wir nicht. Sicherlich werden wir vorher aber Roller fahren lernen. 😉
Warst du auch schon mal auf Bali oder planst deine Reise dort hin? Was waren oder sind deine Erwartungen an die Insel der tausend Tempel? Wurden sie erfüllt?
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