Nachdem wir insgesamt vier Wochen auf Bali verbracht haben, führt unsere Indonesienreise weiter nach Flores. Flores liegt zwei Inseln weiter östlich von Bali und hat durch den Komodo Nationalpark Bekanntheit erlangt. Hier gibt es die letzten lebenden Komodowarane und noch vieles mehr zu sehen. Warum wir unseren Trip nach Flores fast in letzter Sekunde abgesagt hätten und wo wir letztlich doch noch unser Inselparadies in Indonesien finden, erfährst du in diesem Reisebericht über Flores Indonesien. Du erfährst unter anderem:
- Was macht Flores so besonders?
- Wieso gibt es so viel Streit um den Komodo Nationalpark?
- Was hat es mit dieser Pirateninsel auf sich?
- Unsere Highlights und Lowlights auf Flores
Aber wie immer fangen wir ganz vorne an.
1. Ankunft in Flores, Labuan Bajo
Von Bali aus nehmen wir den Inlandsflug mit Airasia nach Labuan Bajo, dessen Hafen das Eingangstor zum Komodo Nationalpark darstellt. Im Gegensatz zu unserer Chaos-Ankuft in Denpasar auf Bali läuft dieses Mal alles ganz geschmeidig. Der Flughafen für Inlandsflüge liegt genau neben dem International Airport in Denpasar und ist total gemütlich und hübsch gestaltet. Ohne Probleme gehen wir durch die Gepäck- und Passkontrolle. Nichtmal unsere Trinkflaschen müssen wir vorher leeren bzw. wegwerfen. Am Flughafen sind wir fast die einzigen „Weißen“ und fast die einzigen in kurzen Hosen (typisches Touri-Erkennungsmerkmal in Indonesien).
Am Abflughafen in Denpasar gibt es einige Restaurants und Cafés, sodass die Zeit bis zum Start schnell vergeht.
In Flores angekommen, laufen wir vom Flieger über das Rollfeld in die Flughafenhalle, holen unser Gepäck und werden im Anschluss von unserem Gastgeber abgeholt und zur Unterkunft gefahren. Obwohl das Auto keine Sicherheitsgurte hat, kommen wir unversehrt in der Unterkunft an, wo wir von einer zuckersüßen kleinen Katzenfamilie begrüßt werden, bestehend aus vier kleinen Kätzchen und einer Katzenmutter. Awww…
2. Spaziergang durch Labuan Bajo Flores
Über unsere Unterkunft buchen wir eine Tagestour durch den Komodo Nationalpark für den nächsten Morgen und haben so einen Tag Zeit, um uns Labuan Bajo ein bisschen näher anzusehen. Als erstes fällt uns auf, dass hier kaum Touristen unterwegs sind, was neben Corona vermutlich auch an den Protesten liegen, die nur zwei Tage vor unserer Ankunft hier stattgefunden haben. Aber dazu später mehr.
Auf unserem kleinen Spaziergang sehen wir uns den Hafen an und gehen Kaffee bzw. Matcha Latte trinken. Viel mehr lässt sich direkt in der Stadt auch nicht machen. Gegen Abend lassen wir uns zum Sunset Hill fahren und erleben einen wunderbaren Sonnenuntergang über Flores.
3. Tagestour durch den Komodo Nationalpark im Speedboat
Falls du dich fragst, was Flores eigentlich so besonders macht, dann ist das der Komodo Nationalpark. Er besteht aus einer Vielzahl an Inseln, darunter Komodo Island, auf der die größten lebenden Warane, die Komodowarane, beheimatet sind. Es ist eine beliebte Variante für Touristen eine mehrtätige Schiffstour durch den Komodo Nationalpark zu buchen. Da wir uns aber nicht so ganz sicher sind, wie unsere Mägen es vertragen, Tag und Nacht auf einem Schiff zu sein, entscheiden wir uns für eine Tagestour mit dem Speedboat. Durch die Buchung über unsere Unterkunft erhalten wir einen leicht vergünstigten Preis und zahlen pro Person 1.250.000 IDR für die Tagestour plus 400.000 IDR Eintrittsgebühren für den Park. Pro Person sind das knappe 110 €. Es wird dafür aber einiges geboten. Unsere Tour enthält folgende sechs Stops:
- Wandern auf Padar Island
- Pink Beach
- Komodo Island
- Schnorcheln bei Taka Makassar Island
- Schnorcheln am Manta Point
- Schnorcheln bei und/oder Relaxen auf Kanawa Island
Gehen wir die einzelnen Stops mal der Reihe nach durch.
3.1 Wandern auf Padar Island: Kurze Anstrengung mit wundervoller Aussicht
Gegen 5:30 Uhr morgens holt uns ein Taxi in unserer Unterkunft ab (Transfer im Preis oben inklusive) und bringt uns zum Abfahrthafen. Hier wird die gesamte Gruppe auf zwei Speedboats á 30 Personen verteilt und ab geht die wilde Fahrt. Während wir durch die Wellen düsen freuen wir uns über unsere Frühstücksbox von der Unterkunft: Banana Pancakes – yummie! Kursrichtung: Padar Island.
Auf Padar Island angekommen, gibt es nur einen Weg, und zwar den Berg hoch. So früh am Morgen empfinden wir den ca. 30-Minütigen Aufstieg als einigermaßen anstrengend aber die Mühe lohnt sich, denn die Aussicht ist ein einmalig.
3.2 Pink Beach: macht seinem Namen alle Ehre
Ein paar Sprünge über die Wellen später erreichen wir den Pink Beach in Flores und können unseren Augen kaum glauben. Dieser Strand ist WIRKLICH pink. Ehrlich gesagt haben wir unsere Erwartungen im Vorfeld niedrig gehalten, da wir nach Bali wissen, wie stark sich Instagram und die reale Welt doch unterscheiden können. Dieses Mal werden unsere Erwartungen allerdings haushoch übertroffen. Der Pink Beach im Komodo Nationalpark in Flores strahlt so pink, wie ein Strand nur pink strahlen kann. Anscheinend ist die Intensität der Farbe allerdings tagesabhängig, wir haben offensichtlich Glück.
Die einzigartige Färbung erhält der Strand übrigens von roten Korallen, die in Form von winzigen Körnern durch die Wellen an den Strand getragen werden. Auf der Welt gibt es nur sehr wenige Strände wie diesen, ein weiterer Pink Beach ist bspw. auf Lombok zu finden.
Wir könnten den ganzen Tag hier verbringen. Leider müssen wir nach ca. 1 Stunde schon weiter ziehen. Seufz.
3.3 Komodo Island: Drachen in ihrem natürlichen Lebensraum – oder?
Leider kommt auch dieser Flores Reisebericht nicht ohne ein kleines Lowlight aus. Interessanterweise gerade an der Stelle, die von so vielen als absolutes Highlight des Komodo Nationalparks vermarktet wird. Komodo Island ist der Ort, an dem die weltweit größten lebenden Drachen beheimatet sind: die Komodowarane. Jeden Tag besuchen tausende Touristen die 390km große Insel in der Hoffnung, einen Blick auf einen der Drachen zu erhaschen.
Da wir eine Tagestour machen und noch viel vor haben, lautet der Plan: 20 min Spaziergang durch die Insel zusammen mit ein paar Guides, die nur mit Stöcken bewaffnet sind. Da kann man schon mal kurz nervös werden, denn: Die Komodowarane sind gefährliche Gesellen. Ein Biss ist tödlich und sie erlegen damit Tiere, die weitaus größer sind als sie selbst, wie z. B. ausgewachsene Büffel und Hirsche.
Auf der Insel angekommen, noch bevor unser Inselspaziergang überhaupt beginnt, ereignet sich allerdings ein interessanter Zufall: Unsere Guides „erspähen“ bereits zwei Komodowarane, die ganz zufällig am Strand liegen, bereit für eine kleine Fotosession mit den eintreffenden Touristen. „Schnell, macht ein Foto. Wir wissen nicht, ob wir heute noch andere Warane finden!“ Natürlich machen wir ein Foto. Und schon fast wie versprochen, bekommen wir den Rest des Aufenthaltes über keine Warane mehr zu Gesicht. Kein Wunder auch, die Insel ist schließlich riesig.
Der Stop ist trotzdem keine Zeitverschwendung. Durch die Ranger erfahren wir einiges über die lebenden Urzeitmonster und am Ende wissen wir auch gar nicht so genau, ob wir den Drachen wirklich Auge in Auge im Dschungel begegnen wollen. Der Hype ist aus unserer Sicht trotzdem mal wieder größer, als das eigentliche Event. Was uns aber gar nicht gefällt, ist die Horde an Kindern, die versuchen, uns einiges an Kram anzudrehen, während wir den langen Steg zurück zum Speedboat gehen. Lächelnd schütteln wir die Köpfe während uns der Anblick und die Tatsache einfach nur traurig macht.
3.4 Schnorcheln bei Taka Makassar Island
Schon ein bisschen geschafft von den ersten drei Stops geht es für uns nun ab ins kalte Wasser. An dieser Stelle möchten wir gerne ein Wort der Warnung aussprechen: Die Strömungen in Flores sind zum Teil extrem stark. Bevor wir vom Boot abspringen, bekommen wir genaue Anweisung, wo und wie weit wir schnorcheln dürfen, um nicht von der Strömung erfasst zu werden.
So weit so gut. Wir springen also ab und schnorcheln unserem Guide hinterher. Wir sehen viele Fische und Korallen und kämpfen gleichzeitig ein wenig mit den Wellen. Als es uns ohne Schwimmwesten doch etwas zu heikel wird, wollen wir zum Boot zurückkehren und da hat sie uns: Die Strömung. Wir paddeln und paddeln aber bewegen uns trotz Schwimmflossen nicht von der Stelle. Es ist ein Kraftakt und schließlich erreichen wir die rettende Leiter. Für die Schnorchler hinter uns wird währenddessen schon ein Rettungsseil ausgeworfen, um alle wieder an Bord zu bekommen.
Auf einmal hören wir schreie hinter dem Boot: „HELP!“ Zwei Schnorchler aus einem anderen Boot müssen aus den Wellen gerettet werden. Zum Glück geht auch hier alles gut.
Weiter gehts zum nächsten Stop.
3.5 Schnorcheln am Manta Point
Nachdem wir auf Nusa Lembongan bereits kein Glück mit den Mantas hatten, hoffen wir dieses Mal auf unsere Chance. Am Manta Point angekommen fühlt sich die ganze Situation aber irgendwie schräg an. Erst sollen alle schnell vom Boot springen und sich beeilen. Doch bevor wir überhaupt unsere Schwimmflossen anhaben, werden die ersten Schnorchler schon wieder hektisch zurück ins Boot gerufen. Den Grund erfahren wir nicht aber sind ganz froh, nicht gesprungen zu sein. Mantas gibt es heute ohnehin keine zu sehen.
3.6 Schnorcheln bei und/oder Relaxen auf Kanawa Island
Letzter Stop. Hier können wir uns entscheiden, ob wir nochmal eine Runde schnorcheln oder am Strand faulenzen und Bierchen trinken wollen. Wir entscheiden uns für letzteres und lassen den vollgepackten Tag entspannt ausklingen.
Ab geht’s zurück nach Labuan Bajo und Pizza essen. Den Rest des Tages machen wir genau nichts mehr.
3.7 Fazit Komodo Nationalpark
Der Tag im Komodo Nationalpark zählt absolut zu einem unserer Highlights in Indonesien. Die Natur, ob über oder unter Wasser, ist einfach bezaubernd.
Mit dem heutigen Kenntnisstand würden wir allerdings nicht wieder die Ganztagestour buchen, sondern lieber zwei separate Touren an zwei verschiedenen Tagen machen. Einmal die Inseln anschauen und einmal schnorcheln gehen. Alles auf einmal war doch sehr anstrengend und eher ein Durchhetzen.
4. Wieso gibt es so viel Streit um den Komodo Nationalpark?
Wir haben bereits angeteasert, dass wir unseren Trip nach Flores Indonesien beinahe zwei Tage vorher abgesagt hätten. Grund dafür sind Aufstände der lokalen Bevölkerung und eine Touristensperre, die sich beide glücklicherweise kurz vor unserer Ankunft wieder in Luft aufgelöst haben. In den online Nachrichtenportalen wurde berichtet, wie sich die Inselbewohner gegen die Regierung in Flores aufgelehnt hat und Betreiber von Restaurants, Hotels und Reiseagenturen unter Androhung von Gewalt dazu angehalten wurden, keine Touristen mehr aufzunehmen.
In einem Kommentar lasen wir sinngemäß die Aussage „Wir verbieten Touristen zwar nicht die Einreise nach Flores, es kann jedoch sein, dass sie am Flughafen ankommen und sie keiner zur Unterkunft fahren wird und die Unterkunft sie nicht aufnehmen wird.“
Hintergrund des Ganzen ist der bereits länger gehegte Plan der Regierung auf Flores Indonesien, die Gebühr für den Komodo Nationalpark um ein Vielfaches zu erhöhen, auf circa 350€ pro Person für eine Jahreskarte (zur Erinnerung: wir haben ca. 25€ p. P. gezahlt). Aus diesem Grund haben die Einwohner die Sorge, dass zukünftig kaum jemand bereit sein wird, diesen Preis zu zahlen und die Besucherzahlen spürbar nach unten gehen werden. Insbesondere nach den beiden harten Corona-Jahren fürchten die Menschen weiterhin um ihren Lebensunterhalt.
Wieso sind wir dennoch geflogen?
Genau zwei Tage vor unserem planmäßigen Abflug nach Flores gab es eine Debatte zwischen den Einwohnern und der Regierung. Dabei wurde ausgehandelt, dass die eigentlich zum 01.08.2022 geplante Preiserhöhung auf Januar 2023 verschoben werden soll. Die Proteste beruhigten sich. Touristen wurden wieder mit offenen Armen empfangen. Glück für uns, allerdings gehen wir davon aus, dass sich die gesamte Geschichte gegen Ende des Jahres wiederholen wird, sobald die Preiserhöhung erneut näher rückt.
5. Eine Nacht auf Le Pirate Island – Das Paradies in Indonesien
Wie du in unserem Reisebericht über Bali nachlesen kannst, haben wir dort leider nicht unser erhofftes Strandparadies gefunden. Wir finden es aber dennoch in Indonesien, nämlich auf Le Pirate Island. Wie der Name vermuten lässt, gehört die kleine Insel einem Franzosen, der ein einziges Hotel und damit ein kleines Urlaubsparadies darauf errichtet hat. Gut zu wissen: Auf Le Pirate Island gibt es kein WLAN. Hast du jedoch eine indonesische Simkarte, hast du problemlos Empfang auf der Insel. Außerdem dürfen keine Kinder unter 16 Jahren auf der Insel übernachten.
Für eine Nacht auf Le Pirate Island in einer Strandhütte zahlen wir 1.208.050IDR, was circa 80€ für zwei Personen entspricht. Darin ist ein (sehr gutes) Frühstück am nächsten Morgen inbegriffen, jegliche sonstige Verpflegung kommt on top. (Wahl zwischen Mittagessen, Abendessen und/oder à la Carte Snacks).
5.1 Ankunft auf Le Pirate Island
Von Labuan Bajo aus lassen wir uns von unserer Unterkunft aus zum Hafen fahren. Der Morgen beginnt direkt hektisch, denn eigentlich sollten wir um zehn Uhr am Hafen eintreffen. Als wir um 8:30 Uhr gemütlich beim Frühstück sitzen, erhalten wir einen aufgeregten Anruf: „Das Schiff fährt heute bereits um neun Uhr.“ Aufessen, Transport klären, Rucksäcke schnappen und los.
Am Hafen angekommen, steigen wir auf ein vergleichsweise großes Boot zusammen mit vier weiteren Pärchen. In einem sehr gediegenen Tempo schippern wir circa eine Stunde lang über das Meer in Richtung Le Pirate Island. Wer dort nicht übernachten möchte, hat übrigens auch die Chance einen Tagesausflug zu machen. Für alle Übernachtenden ist der Bootstransfer zu festgelegten Zeiten inbegriffen. Wer zu einer anderen Uhrzeit an- oder abreisen möchte, muss dafür extra bezahlen.
Aus der Ferne sehen wir einen Steg, der zur Insel führt und kurz haben wir die Hoffnung, dass wir mit trockenen Füßen auf Le Pirate Island landen werden. Doch ausgetrickst: Der Steg ist alt und nicht benutzbar. Deshalb halten wir am Strand und müssen eine kleine Treppe hinunter gehen, rein ins kühle Nass.
Wir werden zum einzigen Restaurant auf der Insel geführt und bekommen bei einem Welcome Drink die Hausregeln erklärt: kein Wasser verschwenden, keinen Föhn benutzen, keinen Müll rumliegen lassen und die Meerestiere in Frieden lassen. Check. Außerdem wählen wir wir jetzt auch schon unser Abendessen für das 3-Gänge-Menü aus. Neben den Fleischvarianten gibt einige vegetarische Gerichte zur Auswahl, die aber gleich viel kosten. Wir entscheiden uns gegen ein Mittagessen am Ankunfts- und Abreisetag und genehmigen uns zwischendurch nur eine Portion Pommes. Damit zahlen wir am Ende für die Verpflegung zusammen 795.000 IDR, circa 50 €.
Da wir erst um 14:00 Uhr einchecken können, ziehen wir uns um und machen es uns am Strand gemütlich.
5.1 Unsere Unterkunft: Strandhütte
Wir fühlen uns wie im Film, als wir unsere kleine Strandhütte kurz nach 14 Uhr beziehen. Mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken klettern wir eine Holzleiter nach oben und befinden uns direkt in unserem heutigen Schlafgemach. Es besteht aus einer Matratze mit Bettzeug und links und rechts davon etwas Platz, um unser Zeug zu verstauen. Außerdem stehen da eine Glasflasche mit Trinkwasser, zwei Gläser, eine Taschenlampe und ein Moskitospray (kein gutes Zeichen).
Als wir die Leinenvorhänge an der Vorder- und Rückseite unserer Hütte genauer inspizieren, werden wir etwas nervös: Wo sind die Moskitonetze, die auf den Bildern bei unserer Vorabrecherche in jeder Hütte hingen? Ohne die ist die Hütte an den Seiten nämlich komplett offen. Offen für Wind, offen für Tageslicht und vor allem offen für alles mögliche Getier, das in unserer Hütte übernachten möchte. Wir beschließen, mal beim Personal nachzufragen. Vielleicht ja nur ein Fehler? Hm. In den anderen Hütten sehen wir auch keine Netze. Muss ja nichts heißen. Als wir schließlich nachfragen, informiert uns der Hotelangestellte darüber, dass die Bilder alle uralt sind und es seit fünf Jahren oder so keine Moskitonetze mehr in den Hütten gibt. Wir stellen uns auf eine unruhige Nacht ein.
5.3 Die Insel: Le Pirate Island
5.3.1 Der Strand
Kurz gesagt: Le Pirate Island ist ein Traum und eines der absoluten Highlights unserer Indonesienreise. Wir teilen den wunderschönen, mit Palmen bepflanzten Strand mit nur wenigen anderen Menschen. Es gibt ausreichend Strandstühle, Hängematten und Schatten- sowie Sonnenplätze. Natürlich gilt auch hier das Prinzip: Wenn mein Handtuch zuerst liegt, gehört der Platz für den Rest des Tages mir. Das kennen wir Deutschen ja.
Einziger Nachteil am Strand: Sandfliegen. Mit dem zur Verfügung gestellten Moskitospray aber kein Problem, denn das hält auch diese lästigen Tierchen fern.
Wir liegen Stundenlang am Strand und lassen uns die warme Sonne auf den Bauch scheinen. Hier wollen wir nicht mehr weg.
5.3.2 Das Meer
Wir sind Anfang August auf Le Pirate Island – beste Reisezeit und Hochsaison. Und das bedeutet: kristallklares, türkises, kühles Wasser. Da das Korallenriff fast direkt an die Insel angrenzt, empfehlen wir allerdings Wasserschuhe bzw. Schwimmflossen (können vor Ort ausgeliehen werden und sind im Preis inbegriffen).
5.3.3 Das Haus-Korallenriff von Le Pirate Island
Im Preis für die Unterkunft mit inbegriffen ist das Ausleihen von Schnorchel, Taucherbrille und Schwimmflossen. Leider hat das ausleihbare Equipment nicht alles den gleichen Standard, sodass wir hier ein bisschen rumsuchen müssen, bis wir das Passende für uns gefunden haben. Das führt auch dazu, dass, hat man das Passende für sich gefunden, man es in der Regel auch den ganzen Tag über bei sich behält und die anderen den übrig gebliebenen Rest nutzen müssen. Hier wäre es wirklich von Vorteil, mehr und durchgängig gutes Equipment anzubieten, vor allem bei dem Preis.
Zum Schnorcheln geht es mit den Hütten im Rücken weiter rechts ins Wasser, da die Strömung am Strand entlang von rechts nach links fließt. So kann man sich einfach treiben lassen. Flossen helfen, falls man gegen die Strömung schwimmen will.
Mit unseren Schwimmflossen stapfen wir vielleicht fünf Meter vom Strand aus ins Wasser und sehen bereits die ersten Fische. ein paar Meter weiter raus und das Korallenriff beginnt. Wir sehen zahlreiche Korallen, bunte Fische und sogar unsere erste Meeresschildkröte, die wir ganz für allein haben. Einfach schön.
Die Ebbe beginnt bereits gegen 13 Uhr einzusetzen und ab circa 15 Uhr ist das Meer so weit draußen, dass wir durch den Sand waten und die Korallen auch außerhalb des Wassers inspizieren können.
5.3.4 Gut zu wissen, bevor du deinen Trip nach Le Pirate Island Flores buchst
Hier nochmal drei wichtige Punkte, die du bedenken solltest, bevor du deinen Aufenthalt auf Le Pirate Island in Flores buchst:
- Auf Le Pirate Island gibt es kein WLAN (mit indonesischer Simkarte besteht aber dauerhafter Empfang)
- Kinder unter 16 Jahren dürfen nicht auf der Insel übernachten
- Die Strandhütten sind an den Seiten offen. Es gibt kein Moskitonetz oder ähnliches.
- Am Strand gibt es Sandfliegen (bei uns wurde Moskitospray kostenlos zur Verfügung gestellt)
5.4 Der Abend / die Nacht
Der Abend nähert sich und wir nutzen die Happy Hour, um gemütlich einen Cocktail an der kleinen Strandbar zu trinken und uns mit den anderen Hotelgästen zu unterhalten. Nach einem sehr schönen Sonnenuntergang wird gegen 19 Uhr wird das Abendessen im Restaurant am Strand serviert. Jeder bekommt drei Gänge. Bei uns gibt es Kürbissuppe als Vorspeise, danach den gewählten Hauptgang (bei uns vegetarische Grillspieße bzw. Fleisch mit Kartoffelbrei) und schließlich karamellisierte Banane und Ananas. Alles schmeckt wirklich sehr gut (Erwartungen übertroffen).
Je nach Wetter gibt es nach dem Essen entweder ein gemeinsames Lagerfeuer für diejenigen, die Lust haben, oder einen Filmabend. Da es zu windig ist, findet letzteres statt. Auf gemütlichen Bodenmatten mit Rückenlehne schauen wir uns den Film Crazy Stupid Love unter dem Sternenhimmel an. Es gibt sogar Popcorn, nur leider ist das viel zu buttrig. Egal, der Wille zählt.
Der Abend schreitet voran und so langsam müssen wir uns wohl oder übel schlafen legen, in unsere offene kleine Strandhütte. Wir erleben eine sehr unruhige Nacht, wachen mehrmals auf, einerseits weil es durch den Wind kalt durch die Hütte zieht, andererseits weil ein Ohr oder ein Auge immer darauf bedacht ist, es zu bemerken, falls sich doch ein ungebetener Gast in unser kleines Heim verirrt.
Am nächsten Morgen wachen wir etwas gerädert und sehr früh auf, gegen 6 Uhr morgens. Ein Blick aus der Hütte auf den Strand, das Meer und die Palmen und wir haben nur noch einen Gedanken: Wie wunderschön es hier doch ist.
5.5 Fazit Le Pirate Island
Da wir in den voran gegangenen Absätzen bereits genug geschwärmt haben, fassen wir dieses Fazit kurz: Wenn dich die Punkte unter 5.3.4 nicht stören, solltest du absolut eine Übernachtung auf Le Pirate Island für deine nächste Indonesienreise einplanen.
6. Fazit Reisebericht Flores Indonesien
Unser Aufenthalt in Flores zeigt uns nach Bali eine ganz andere Seite von Indonesien. Die tolle Natur, die wir bei unseren beiden Ausflügen sehen, überwältigt uns. Dabei bleiben uns Padar Island, der Pink Beach und Le Pirate Island als besondere Highlights in Erinnerung. Wenn du sowieso vor hast, eine Indonesienreise zu machen, legen wir dir Flores absolut ans Herz.
Da wir zwischendurch krank werden, schaffen wir es leider nicht, uns noch mehr von Flores anzusehen und weiter ins Landesinnere zu fahren. Wir haben aber von einigen anderen Reisenden gehört, dass es dort nicht weniger schön und die Gastfreundschaft der Einheimischen außergewöhnlich sein soll.
In jedem Fall solltest du hin reisen, solange der Eintrittspreis für den Komodo Nationalpark nicht angehoben wurde. Nach unserem letzten Kenntnisstand soll dies Anfang 2023 der Fall sein. Falls die Erhöhung tatsächlich in diesem Ausmaß kommen sollte, lohnt sich der Ausflug in den Komodo Nationalpark aus unserer Sicht nicht mehr.
Also los, auf nach Flores, Indonesien!
Warst du schon mal in Flores Indonesien oder planst eine Reise dorthin? Lass uns und andere an deinen Erfahrungen teilhaben!
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