Seit wir uns vor einigen Jahren in Singapur kennen lernten, haben wir eine ganz besondere Beziehung zu dem kleinen Stadtstaat. Zehn Jahre später kehren wir wieder nach Singapur zurück, als Startpunkt für unsere einjährige Weltreise. In diesem Beitrag wollen wir dir unsere Top-Sehenswürdigkeiten in Singapur vorstellen und zeigen, was die Stadt für uns ausmacht. Vielleicht springt ja etwas von dem Funken auf dich über.
Wir legen direkt los mit unserer Top-Sehenswürdigkeit in Singapur!
#1 Marina Bay Sands in drei Worten: modern, luxuriös und absolut skurril
Wenn es eine Sehenswürdigkeit gibt, die vermutlich jeder direkt mit Singapur verbindet, ist es das Marina Bay Sands (MBS). Das MBS besteht u. a. aus einem Hotel, einem Casino und einer großen Shopping Mall, in der so ungefähr jede Luxusmarke zu finden ist, die man sich vorstellen kann. Auffällig ist das MBS vor allem durch seine besondere Form: Es besteht aus drei Türmen, die eine Dachterrasse in Form eines Schiffs tragen.
Neben dem wundervollen Blick auf die Skyline bietet die Dachterrasse u. a. eine schicke Bar, ein Restaurant und einen Infinity Pool, der allerdings nur für Hotelgäste nutzbar ist. Wer einfach mal nach oben fahren und die Aussicht vom sogenannten Skypark Observation Deck genießen möchte, benötigt zur Zeit ein Ticket, denn aufgrund der aktuellen Corona-Lage ist die Aussichtsplattform nur für eine bestimmte Personenanzahl zugänglich. Tickets können hier für 25 SGD p. P. (knapp 18 €) gebucht werden. Möchtest du die schicke CÉ LA VI Sky Bar & Club Lounge besuchen, beachte unbedingt den dresscode casual chic (u. a. keine kurzen Hosen und Flipflops für Männer). Außerdem ist durch die aktuelle Lage eine Reservierung notwendig.
Die MRT-Haltestelle Bayfront hat einen direkten Zugang zur MBS-Mall. Möchtest du beispielsweise Gardens by the Bay (s. u.) besichtigen, kannst du dies gleichzeitig zum Anlass nehmen, dir auch das MBS anzusehen. Für Kunstinteressierte ist auch das ArtScience Museum an der Marina Bayfront vor dem MBS interessant. Ein Blickfang ist es in jedem Fall mit seiner Form, die einer sich öffnenden Lotusblüte ähnelt.
Das Marina Bay Sands hinterlässt bei uns jedes Mal einen seltsam surrealen Eindruck und lässt gleichzeitig unsere Herzen höher schlagen. Abends findet vor dem MBS übrigens eine Lightshow statt, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Da das Thema immer wieder wechselt, gehen auch die Erfahrungen damit auseinander. Damals vor zehn Jahren waren wir von der Lightshow hellauf begeistert, dieses Mal hat sie uns nicht ganz so umgehauen. Es bleibt aber eine coole kostenlose Sehenswürdigkeit in Singapur, also einfach mal mitnehmen und überraschen lassen. Falls du dir ohnehin Gardens by the Bay (s. u.) bei Nacht ansehen möchtest, lässt sich das wunderbar miteinander kombinieren.
#2 Merlion: das Wahrzeichen Singapurs
Der nächste Sehenswürdigkeiten-Klassiker auf der Liste: Der Merlion verkörpert eine Mischung aus Löwe und Fisch und ist das Wahrzeichen von Singapur. Mit Blick Richtung Marina Bay Sands lassen sich hier wunderbare Fotos von den beiden Top-Sehenswürdigkeiten Singapurs machen.
Die Bezeichnung Merlion setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen „mermaid“ (Meerjungfrau) und „lion“ (Löwe) und symbolisiert die geschichtlichen Anfänge von Singapur. Der Fischkörper steht für das damalige Fischerdorf, aus dem Singapur entstanden ist. Der Löwenkopf ist ein Symbol für den einstigen Namen der Stadt „Singapura“, der aus dem malaiischen stammt und „Löwenstadt“ bedeutet.
#3 Gardens by the Bay: der vielleicht ungewöhnlichste Garten der Welt
Gardens by the Bay ist eine weitere Sehenswürdigkeit in Singapur, die du nicht verpassen solltest. Schon von Weitem fallen die skurrilen, grün bewachsenen „Baumwipfel“ der Gardens by the Bay auf. Neben den kunstvollen „Bäumen“, den sog. „Supertrees“ gibt es aber noch mehr zu sehen: Sowohl Flower Dome als auch Cloud Forest lassen das Herz jedes Pflanzenliebhabers höher schlagen.
Im Flower Dome ist der Name Programm. Es handelt sich um eine große Glaskuppel, die unterschiedlichste Pflanzen aus aller Welt beherbergt. Auch wenn wir keine Pflanzenfreaks sind, hat uns die Vielfalt, der teilweise einfach nur total lustig aussehenden Pflanzenwelt absolut begeistert und wir hatten dort einen Riesenspaß! Kleine Warnung an alle Frostbeulen (wie wir): im Dome ist es extrem kalt. Am besten was zum Drüberziehen mitnehmen.
Der Cloud Forest bietet absolutes Dschungel-Feeling. Gleich nach dem Betreten stehen die Besucher am Fuße eines riesigen Wasserfalls. Nach und nach steigt man die Etagen im inneren des Wasserfalls in einem Turm hinauf (es gibt auch einen Aufzug). Oben angekommen führt ein Rundweg außen um den Wasserfall herum. Auch hier gibt es allerlei Pflanzen und Blumenarten zu bewundern. Auf den einzelnen Etagen im Inneren des Wasserfalls gibt es außerdem immer wieder interaktive Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen.
Zuletzt können wir noch den OCBC Skywalk empfehlen, der zwei Supertrees in schwindelerregender Höhe miteinander verbindet. Aber es geht sogar mit Höhenangst, können wir versichern. 😊 Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf das MBS und das übrige Areal.
Für alle drei Attraktionen zahlen wir insgesamt 76 SGD (jeweils 28 SGD für die beiden Dome und jeweils 10 SGD für den Skyway; entspricht zusammen ca. 53 €), was nicht wenig ist. Dennoch können wir es absolut empfehlen.
Gardens by the Bay erreichst du am einfachsten über die MRT Station Bayfront. Von dort aus legst du entweder einen Spaziergang durch das MBS Shopping Center ein und gelangst über einen kleinen aber schönen Umweg zum Ziel oder du folgst der Beschilderung in der MRT und umgehst damit die Shoppingmeile.
Es gibt noch ein oder zwei andere Attraktionen in den Gardens by the Bay, die wir uns bisher nicht angesehen haben (z. B. „Floral Fantasy“). Alles in allem lässt sich in den Gardens by the Bay ein wundervoller halber Tag verbringen. Abends sind die Supertrees übrigens hübsch beleuchtet und wechseln ihre Farben passend zu musikalischen Rhythmen. Lässt sich super mit der oben erwähnten Lightshow vor dem MBS verbinden.
#4 Chinatown: Eine kulturelle Zeitreise
Kommt man die letzten Meter mit der Rolltreppe aus der MRT Station Chinatown empor gefahren, befindet man sich in einer anderen Welt. Links und rechts von der Straße befinden sich kleine Restaurants, Shops und sonstige Verkaufsbuden und die für uns nicht lesbaren chinesischen Zeichen nehmen mit einem Mal drastisch zu.
Besonders sehenswert ist der Buddha Tooth Relic Temple. Allein durch die Architektur des Tempels fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Der Tempel beinhaltet ein Museum und eine wunderschöne Dachterrasse mit Garten und einer großen Gebetsmühle. Da nicht in kurzen Hosen und ohne Schulterbedeckung betreten werden darf, können Tücher zum Bedecken direkt am Eingang ausgeliehen werden.
Ein absolutes Muss ist außerdem das Chinatown Complex Food Centre, ein riesiges Hawker Centre mit Köstlichkeiten, so weit das Auge reicht. Probiert dort unbedingt einen Mangojuice von einem der Obststände. Wir sind alleine dafür nochmal hin gefahren. 😄
Ebenfalls bei Chinatown befindet sich außerdem ein sehr kunstvoller Hindu Tempel, der Sri Layan Sithi Vinayagar Tempel, der ebenfalls einen Besuch wert ist. Leider wurde er gerade renoviert als wir dort waren und die ganzen schönen Skulpturen und Figuren waren mit Leintüchern abgehangen.
#5 Masjid Sultan Moschee, Arab Street und Kampong Glam Distrikt – das vielleicht hübscheste Viertel in Singapur
Eine Sehenswürdigkeit, die uns in Singapur besonders gut gefällt, ist das arabische Viertel rund um die Masjid Sultan Moschee. Die gesamte Gegend ist einfach unfassbar hübsch gestaltet. Die Straßen sind voller bunter und kunstvoll verzierter kleiner Restaurants, Cafés und Läden, an denen man mit großer Freude vorbei spaziert.
Die imposante Moschee bildet den Startpunkt für das Kampong Glam Distrikt. Dort sind die Straßen im Peranakan-Stil gestaltet, was die Ursprünge des singapurischen Volks widerspiegelt. „Peranakan“ ist malaiisch für „hier geboren“ und bezieht sich auf die Nachkommen der ausländischen Händler, die vor Jahrhunderten einheimische Frauen in Südostasien heirateten.
Wer Süßes mag, sollte unbedingt die Kaya Swiss Roll im „Rich & Good Cake Shop“ testen. Ein Traum!
Wir könnten ewig durch die kleinen Gassen schlendern.
#6 Schlemmen im Lau Pa Sat
Singapur ist schon allein kulinarisch eine Reise wert. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Nationen gibt es einfach unfassbar viel gutes Essen so ziemlich an jeder Straßenecke. Das Lau Pa Sat bringt dies auf den Punkt: Unter einem Dach vereinen sich zahlreiche kleine Essensstände, die kulinarische Spezialitäten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Länder anbieten, darunter koreanisch, vietnamesisch, thailändisch, chinesisch und indisch.
Ein besonderes Highlight ist die Satay-Street. An einer Seite des Lau Pa Sat verwandelt sich die tagsüber viel befahrene Straße abends zur Sperrzone in der sich eine Satay-Bude an die nächste reiht.
Natürlich kann es auch im Lau Pa Sat passieren, dass man bei der Essensauswahl mal daneben greift. Das ist besonders ärgerlich, weil die Preise an diesem Touri-Ort etwas höher sind als in den normalen Hawkern am Straßenrand (bei meist gleicher Qualität). Trotzdem sind wir während unseres achttägigen Aufenthaltes in Singapur geschlagene vier Mal hier. Der Flair und die große Essensauswahl sind einfach fantastisch, weshalb das Lau Pa Sat zu unseren Top-Sehenswürdigkeiten in Singapur zählt.
#7 Daran kann man sich nicht sattsehen: Die Skyline von Singapur
Man kann es nicht anders sagen: die Skyline Singapurs ist ein Traum. Wir können uns einfach nicht daran satt sehen. Und das beste: diese Sehenswürdigkeit in Singapur kann man ganz umsonst genießen. Unsere Lieblingsspots bei Nacht:
- Zum Sitzen und Genießen: hinter „The Promontory@Marina Bay“
- Zum Spazieren: bei Clarke Quay auf derselben Uferseite in Richtung Helix Bridge bzw. MBS laufen. Damit kann man sich auch den River Cruise für 25 SGD pro Person (ca. 17,60 €) sparen.
#8 Architektur in Singapur: ein Schönheitswettbewerb
Wenn wir in Singapur zwischen den Wolkenkratzern herum laufen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es ist, als würden sie alle gegeneinander wetteifern um den Titel „spektakulärster Blickfang der Stadt“. Das ist doch wirklich sehr beeindruckend, oder was denkst du? 😉
#9 Singapur: Insel der Ver- und Gebote
Wer Urlaub in Singapur macht, kommt nicht umher, die vielen Verbote und Gebote an allen Ecken und Enden der Stadt zu bemerken. Allein in den MRT-Stationen sind so viele Aufkleber, Schilder und Aufsteller, die einem allerhand Dinge erklären: wie man die Rolltreppe benutzt (und wie man sie nicht benutzt), wie man sich in der Bahn verhält, was man tun soll, wenn man verdächtige Dinge oder Personen sieht, und, und, und.
Weil uns das auf unseren Reisen in der Form bisher sonst nirgends begegnet ist und uns einfach während des gesamten Aufenthaltes köstlich amüsiert hat, zählt das für uns im weiteren Sinne auf jeden Fall zu Singapurs Top-Sehenswürdigkeiten bzw. zu etwas, was diese Stadt einfach ausmacht!
#10 Ein Mal den original Singapore Sling im Raffles Hotel probieren
Ein tolles, wenn auch kostspieliges must do für alle Cocktailfans: Ein Mal einen original Singapore Sling in der Long Bar im Raffles Hotel trinken.
Wir probieren den Singapore Sling in zwei Ausführungen: einmal den The Original Singapore Sling und den Raffles 1915 Gin Sling. Für diese zwei schnuckeligen Drinks zahlen wir insgesamt sage und schreibe 81,13 SGD, was ungefähr 57 € entspricht. Falls du dich jetzt fragst „Warum, um alles in der Welt, sollte ich so viel Geld für zwei Cocktails zahlen?“, ist die offizielle Antwort folgende: Der Singapore Sling wurde 1915 von einem Raffles-Barmann in der Long Bar kreiert und gilt seither als Nationalgetränk Singapurs. Die inoffizielle Antwort ist: es ist einfach total fancy. 😄
Die Long Bar an sich ist schon einen Besuch wert. Mit den originellen Fächern an der Decke, dem Cocktail-Shaker-Apparat und der swingigen Hintergrundmusik ist die Long Bar mit ihren komplett überteuerten Cocktails ein absolutes Highlight unserer Singapurreise. Cheers!
Das sind sie, unser Top 10 Sehenswürdigkeiten in Singapur. Wir hoffen, wir konnten dir den kleinen Inselstaat ein bisschen näher bringen.
Zum Abschluss noch ein paar nützliche Infos über Singapur:
- Unterkünfte: Seit kurzem können über Airbnb nur noch Langzeitbuchungen für mehr als 90 Tage für Singapur vorgenommen werden. Für Touristen kommen damit nur noch die relativ teuren Hotels in Frage.
- Medikamenteneinfuhr: Je nach dem, welche Medikamente du nach Singapur einführst, kann es notwendig sein, diese mindestens zehn Tage vor Einreise offiziell anzumelden. Details findest du auf dieser Seite.
- Rechtliches: In Singapur gibt es sowohl die Prügel- als auch Todesstrafe. Hohe Strafen stehen u. a. auf die unrechtmäßige Einfuhr und Einnahme von Drogen. Auch die Einfuhr von Kaugummis ist in Singapur verboten.
- Sprache: Hauptlandessprache in Singapur ist Englisch. Wer gut Englisch sprechen und verstehen kann, wird möglicherweise im ersten Moment überrascht sein, dass er die Einheimischen dennoch nicht versteht. Tatsächlich haben die Singapurer einen sehr starken eigenen Akzent entwickelt, der deshalb auch als „Singlish“ („Singapore English“) bekannt ist.
Falls du schon mal hier warst: Was war deine Top Sehenswürdigkeit in Singapur? Und falls nicht: Steht Singapur auch noch auf deiner Bucketlist?
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